Auch wenn viele fettreduzierte Produkte im Supermarkt ein anderes Bild vermitteln mögen – unser Körper ist von Natur aus auf Fette angewiesen. Sie zählen zu den wichtigsten Nahrungsbestandteilen, aus denen wir unsere Energie gewinnen. Wir erläutern, warum unser Körper Fett braucht und wozu er es verwendet.
Was ist Fett?
Wir kennen Fette nicht nur aus der Ernährungswissenschaft, sondern auch aus vielen anderen Bereichen des alltäglichen Lebens. So bestehen viele Montagepasten zu großen Teilen aus Fett, da dieses als besonders schmierfähig gilt. Fette – egal in welchem Bereich sie Verwendung finden – sind dabei letztlich nichts anderes, als chemische Verbindungen mit einer hohen Energiedichte, die bei 9 kcal/g liegt.
Macht Fett uns fett?
Wie aus einem Artikel von Focus Online hervorgeht, sei es, anders als häufig vermutet, nicht das Fett, das uns zwangsweise korpulenter werden lässt – vielmehr wären es bei den meisten Menschen schlichtweg ihre ohnehin ungesunden Essgewohnheiten, die zur Gewichtszunahme führen würden. Wissenschaftsautor Bas Kast stellt hierzu die Frage in den Raum, was man denn essen würde, würde man gezielt auf Fette verzichten.
Tatsächlich können unüberlegte Änderungen in der Ernährungsweise, die mit dem konsequenten Fettverzicht einhergehen, nicht gerade vorteilhaft für den Körper sein. Nicht ohne Grund empfehlen Ernährungswissenschaftler stets eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die mit ausreichend sportlicher Betätigung einhergehen sollte.
Dafür benötigt unser Körper Fette
Fette (bzw. Lipide) erfüllen für unseren Körper verschiedene Funktionen. Vornehmlich dienen sie als Energieträger und Energiespeicher. Doch ebenso helfen sie bei der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und weiteren wichtigen Prozessen. Über aufgebautes Fettgewebe schützen wir unsere Organe zudem vor äußeren Einflüssen. Nicht zuletzt ist Fett auch ein hervorragender Geschmacksträger, der Gerichte besonders schmackhaft werden lässt.
Fett in der Ernährung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Richtwert für Erwachsene im Alter von 25 bis 50 Jahren einen Anteil von dreißig Prozent an, die Fette bei der Energiezufuhr ausmachen sollten. Doch jeder Mensch und jeder Körper benötigt eine ganz individuelle Fettzufuhr. Diese ist von verschiedenen Faktoren wie etwa Alter, Geschlecht, Gewicht und Körpergröße abhängig und variiert mitunter stark. Wie bereits erwähnt, spielt die ausgewogene Ernährung immer eine wichtige Rolle. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat zur Hilfestellung dafür eine Ernährungspyramide entworfen, mit der ein jeder sein eigenes Ernährungsverhalten überprüfen und verbessern kann.
Unter besonderen Umständen machen Menschen auch spezielle Diäten, die eine extreme Nahrungsumstellung für einen bestimmten Zeitraum erfordern. Bei einer ketogenen Diät wird beispielsweise die Aufnahme von Kohlenhydraten stark reduziert, während vorwiegend fetthaltig gespeist wird. Als genaues Gegenteil zu dieser Ernährungsweise ist zum Beispiel die sogenannte „High Carb Diät“ anzuführen, bei der man sich größtenteils von sehr kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln ernährt.
Welche Nahrungsmittel sind am fetthaltigsten?
Auf die Frage, welche Nahrungsmittel die fetthaltigsten seien, wird man vielerorts wohl die Antwort „Pommes und Chips“ erhalten. Dies liegt aber vor allem daran, dass die genannten Kartoffelprodukte in Öl frittiert werden. Und dieses wiederum ist nichts anderes, als reines Fett. Der Unterschied zwischen Öl und Fett liegt dabei nämlich lediglich im Aggregatzustand beider Stoffe. Schmilzt ein Fett bereits bei Zimmertemperatur, spricht man von einem Öl.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass gerade mit Öl zubereitete Speisen einen besonders hohen Fettanteil aufweisen. Vor allem spezielle Soßen können sehr fettreich sein. Als einer der Spitzenreiter gilt Mayonnaise: sie besitzt im Schnitt einen Fettgehalt von 82%! Doch auch „unbearbeitete“ Nahrungsmittel können von Natur aus wahre „Fettbomben“ sein. Macadamia-Nüsse bestehen aus bis zu 73% Fett!