Dass man Spinat nicht aufwärmen soll, ist eine Behauptung, die sich hartnäckig hält. Vor allem ältere Generationen fürchten um die Gesundheit, sollte dieser Rat nicht befolgt werden. Behalten sie Recht oder handelt es sich mittlerweile um einen Irrglauben, einen Mythos unserer Zeit?
Aufgewärmter Spinat ist giftig – Mythos oder Wahrheit?
Die Ansicht, aufgewärmter Spinat mache krank, wird vor allem von vielen alten Menschen vertreten und ist in der Tat nicht ganz aus der Luft gegriffen. Sie kennen zum Teil noch eine Zeit, in der es in den Haushalten keine Kühlschränke gab. Lebensmittel wie Spinat, welcher neben wichtigen Inhaltsstoffen wie Eiweißen, Mineralstoffen und Vitaminen auch eine relativ hohe Menge an Nitrat enthält, sollten allerdings kühl gelagert werden, da Bakterien das Nitrat ansonsten in gesundheitsschädigendes Nitrit umwandeln könnten. Ist dies geschehen und die übrig gebliebenen Reste dennoch verzehrt, können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall die Folge sein.
Wie gefährlich sind Nitrat und Nitrit wirklich?
Als Blattgemüse enthält Spinat von Natur aus viel Nitrat. Die Stickstoffverbindungen sind für das Pflanzenwachstum notwendig und an sich nicht giftig. Wird das Gemüse allerdings längere Zeit zu warm aufbewahrt, wandeln Bakterien das Nitrat in für unseren Körper giftiges Nitrit um. Während das Risiko einer Vergiftung bei Jugendlichen und Erwachsenen geringer ist, da sie über gute körpereigene Abwehrmechanismen verfügen, sieht das bei Säuglingen und Kleinkindern anders aus. Die Aufnahme von zu viel Nitrit kann unter anderem den Sauerstofftransport im Blut behindern, was den gesamten Kreislauf beeinflusst!
Gibt es Babys oder Kleinkinder im Haushalt, sollten die Eltern die Spinatreste also sicherheitshalber nicht wieder aufwärmen. Doch nicht nur bei Babys, auch bei Erwachsenen ist generell Vorsicht geboten, denn aus Nitrit können sich im sauren Magen Nitrosamine bilden, welche wiederum als krebserregende Stoffe eingeteilt werden.
Spinat richtig lagern
Dank guter Möglichkeiten zur Speiseaufbewahrung und einer besseren Hygiene lässt sich das Risiko der Entstehung von Nitrit heutzutage stark minimieren. Wichtig ist, die Reste schnell auskühlen zu lassen. Anschließend sind sie in den Kühlschrank zu stellen, wo sie idealerweise im untersten Fach in einem verschlossenen oder abgedeckten Behälter gelagert werden. Auch nach zwei Tagen lassen sich die Reste so noch guten Gewissens verzehren. Beim erneuten Aufwärmen ist auf ein gutes und gleichmäßiges Erhitzen zu achten.