In vielen Kulturen gilt der Osterhase als zentrale Figur rund um das Osterfest. Wir sind der Frage nachgegangen, warum es ausgerechnet ein Hase ist, der den Kindern die Ostereier bringt und wie es überhaupt zu diesem Brauch kam.
Was macht der Osterhase laut Brauchtum?
Es heißt, der Osterhase bemale zu Ostern Eier, die er anschließend im Garten versteckt. Am Morgen des Ostersonntags suchen die Kinder schließlich nach den versteckten Eiern. Die Kombination aus dem Langohr und Eiern ist dabei kein Zufall: Sowohl Eier als auch Hasen gelten als Symbole für Fruchtbarkeit.
Wie ist der Brauch des Osterhasen entstanden?
Es gibt keine eindeutig belegte Theorie, die erklärt, wie der Brauch des Osterhasen entstanden ist. Viele Historiker sind jedoch der Meinung, dass der Hase symbolisch mit der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre, auch Ostera oder Ostara genannt, verbunden ist, da er sich vor allem im Frühjahr besonders aktiv fortpflanzt. Weiterhin galt der Hase im byzantinischen Reich als Symbol für Christus. Und auch die Mythologie bezeichnet den Hasen als Zeichen der Fruchtbarkeit. Das Ei galt ebenfalls als Symbol der Fruchtbarkeit und der Lebensfülle.
Im Laufe der Jahrhunderte entstanden verschiedene Geschichten darüber, wie es zu der Verbindung von Eiern und dem Hasen zu Ostern kam. Mal wurde die Herkunft des Osterhasen mit dem Dreihasenbild erklärt, das als Symbol für die Dreifaltigkeit stehen soll. Ein anderes Mal hieß es, der Brauch gehe ursprünglich auf das traditionelle Osterbrot zurück. Dieses wurde stets in der Form eines Lammes gebacken. Doch im Laufe der Jahre ähnelte die Form des Brotes mehr und mehr einem Hasen anstelle eines Lammes.
Seine erste schriftliche Erwähnung findet der Osterhase erst im 17. Jahrhundert, als der Mediziner Georg Franck von Franckenau die Menschen vor einem zu hohen Eierverzehr nach dem Besuch des Hasen warnen wollte. Doch auch davor gab es diverse Erzählungen über Füchse, Storche, Hähne, Kuckucke oder Ostervögel, die der Legende nach Gaben zu Ostern mitbrachten oder versteckten.
Was genau feiern wir an Ostern?
Wir feiern das Osterfest stets am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes. Doch Ostern beginnt schon drei Tage vorher, am so genannten Gründonnerstag. Es ist allgemein bekannt, dass die Feiertage ihren Ursprung in der christlichen Religion finden. Der Bibel nach fand am Gründonnerstag das letzte Abendmahl mit den Aposteln statt, bevor der Verräter Judas den Saal verließ und Jesus vor der Verhaftung im Garten Gethsemane betete. Noch heute feiern viele Kirchen um 20 Uhr das letzte Abendmahl in Form einer Messe ohne Glocken und Orgel.
In der Nacht auf Karfreitag soll Jesus verhaftet worden, verhört und anschließend gefoltert, worden sein, bevor er am Morgen vom römischen Stadthalter Pontius Pilatus zum Tode verurteilt wurde. In der Bibel steht geschrieben, man hätte ihn um 9 Uhr morgens an das Kreuz geschlagen, wo er um 15 Uhr verstarb. Für viele Gläubige – katholische wie auch evangelische Christen gilt der Karfreitag sogar als wichtigster Feiertag des Jahres. Oft wird er auch als „stiller Feiertag“ bezeichnet, an dem verschiedene Veranstaltungen wie beispielsweise Sportveranstaltungen verboten sind.
Folgt man der biblischen Geschichte weiter, so wachte am Karsamstag ein Trupp Legionäre am Grab Jesu aus Angst, Anhänger Jesu Christi könnten den Leichnam stehlen. Heutzutage finden wir vielerorts Gottesdienste am Abend des Karsamstags, um diesem Tag zu gedenken.
Was passierte damals an Ostersonntag und Ostermontag?
Es heißt, früh morgens am Ostersonntaghätte Maria Magdalena nach einem Erdbeben das leere Grab Jesu Christi vorgefunden. Doch nur kurze Zeit später soll sie dem Auferstandenen begegnet sein. In Hinblick darauf ist der Ostersonntag geschichtlich gesehen also der wichtigste Tag zu Ostern, der auch heute noch oft gemeinsam mit der Familie verbracht wird. Es bot sich förmlich an, den Osterhasen als schönen Brauch für die versammelten Kinder zu etablieren.
Als letzten Tag der Festreihe wird der Ostermontag gefeiert. Der Geschichte zufolge zelebrierten die Christen bereits damals in der Gemeinde in Jerusalem die Auferstehung. Sie schenkte ihnen neue Hoffnung und spendete Trost in ihrer eigenen Trauer. Landesweit finden am Ostermontag auch heute noch zahlreiche Messen in den Kirchen statt, um die Auferstehung Jesu Christi gebührend zu feiern.