Die Berliner Mauer hat das Leben vieler Menschen geprägt. Die Mauer teilte nicht nur eine Stadt in zwei Teile, sondern symbolisch ein ganzes Land. Doch gerade die Jüngeren von uns werden sich heutzutage vielleicht fragen, warum die Berliner Mauer überhaupt gebaut wurde. Wir möchten den geschichtlichen Hintergrund dazu gern erklären.
Die Berliner Mauer war eine Folge des Zweiten Weltkrieges
Bevor wir zum eigentlichen Bau der Berliner Mauer kommen, sollten wir in der Geschichte noch etwas weiter zurückreisen, um besser nachvollziehen zu können, warum sie überhaupt errichtet wurde und wer daran beteiligt war.
Nach dem Scheitern der Weimarer Republik und damit nach dem Scheitern der Demokratie in Deutschland übernahm 1933 Adolf Hitler die Macht. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen steckten dem Land zu diesem Zeitpunkt noch schwer in den Knochen. Die wirtschaftliche Lage war für viele Menschen prekär. Hitler bescherte dem Land zunächst einen wirtschaftlichen Aufschwung, der teilweise die Zustimmung breiter Massen und auch der Industrie an der folgenden Entwicklung erklärt.
Das eigentliche Ziel des damaligen Aufschwungs war jedoch von Anfang an der Weltherrschaftsanspruch Hitlers. 1939 begann Hitler mit seinem global geführten Krieg. Zunächst besetze Deutschland Polen, Tschechien sowie weite Teile Skandinaviens und Westeuropas. An der sogenannten Ostfront in der Sowjetunion kam es schließlich zu ersten herben Niederlagen der deutschen Wehrmacht.
Das Bündnis der Alliierten
Die erbittertsten und stärksten Gegner des Eroberungsfeldzuges des deutschen Diktators war neben der Sowjetunion die USA. Auch Großbritannien und das besetzte Frankreich mobilisierten alle Kräfte gegen die Armee Hitlers. Die vier Nationen schlossen sich zu einem Bündnis gegen Hitlerdeutschland zusammen und konnten es schließlich nach zahlreichen erbitterten Kämpfen besiegen. Es wurden schätzungsweise 65 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg getötet. Die alliierten Kräfte marschierten aus allen Himmelsrichtungen in Deutschland ein. Am 7. Mai 1945 musste Deutschland endgültig kapitulieren.
Das Kriegsende wurde mit dem Einmarsch der vier Siegermächte in Berlin besiegelt. Berlin galt unter Hitler als das Symbol des siegreichen Deutschland. Nun wurde es unter der Sowjetunion, der USA, Frankreich und Großbritannien wie ganz Deutschland in vier Verwaltungssektoren aufgeteilt.
Geteiltes Deutschland, geteiltes Berlin
Während die westlichen Alliierten unter der Gefolgschaft der USA einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung in den von ihnen besetzten Gebieten unterstützten, ging die Sowjetunion mit ihren eroberten deutschen Gebieten einen eigenen Weg. Schließlich kam es zur Gründung der BRD mit marktwirtschaftlicher Ausrichtung und zur Gründung der DDR mit einem sozialistischen Konzept nach Vorbild der Sowjetunion. Da mit der Zeit aber immer mehr DDR-Bürger beschlossen, ihrem Land den Rücken zu kehren, beschloss die DDR-Regierung im August 1961 eine Mauer um den ehemaligen sowjetischen Sektor zu errichten. Begonnen wurde dafür mit dem Bau der Berliner Mauer an der Sektorengrenze zwischen Ost- und Westberlin.
Berliner Mauer – 28 Jahre prägte sie Deutschland
Die Berliner Mauer teilte die Stadt bis zum Mauerfall und zur deutschen Wiedervereinigung 1989/1990. Besonders betroffen von ihr waren die im Osten lebenden Bewohner, denen der Zugang zum Westen versperrt war. Das gut 28 Jahre ummauerte Westberlin fristete mehr oder weniger das Dasein einer Insel. Ferner starben über 70 Menschen bei Fluchtversuchen aus Ostberlin. Heute sind nur noch Reste der Berliner Mauer als Denkmäler erhalten.