Es ist kein Geheimnis, dass sich über Frühbucherrabatte so einiges sparen lässt. Wer schon ein halbes Jahr vor seinem Urlaubseintritt eine Reise bucht, dem winken verführerisch günstige Konditionen, die es so in keiner Hochsaison geben wird. Doch warum fallen Frühbucherrabatte überhaupt so hoch aus? Wir haben uns gefragt, in wie fern sich dieses Konzept für Verbraucher und Unternehmen lohnt und einige Zahlen und Fakten diesbezüglich zusammengetragen.
Zahlen und Fakten zum Reiseverhalten der Deutschen
Egal ob im Reisebüro oder online gebucht – die Deutschen lieben es, ihre Urlaube frühzeitig festzulegen. Dies zumindest bestätigen auch die Zahlen des Deutschen Reiseverbands (DRV) für das Jahr 2017. So finden knapp 50% aller Urlaubs-Buchungen mindestens 6 Monate vor dem Reiseantritt statt. Grund dafür sind nicht zuletzt die enormen Rabatte, die sich beim zeitigen Wahrnehmen der Angebote nutzen lassen. Etwa 38% der Urlauber hingegen nutzen die sogenannten „Last-Minute-Angebote“, die ebenfalls ein hohes Sparpotential bieten. Weitestgehend unabhängig ist hiervon das ausgewählte Reiseziel: sowohl für den Urlaub im eigenen Land als auch für die weiter entfernten Ziele wird aktiv gespart.
Wie uns die Experten von Ferienhelden.de verraten, bieten sich bestimmte Urlaubsziele aufgrund ihres Sparpotentials besonders an. Dazu zählen vor allem die Balearen und der südeuropäische Raum. Laut VuMA Touchpoints-Studie haben 44,3% aller Spanienurlauber schon einmal ein Frühbucherangebot in Anspruch genommen. Die These, dass Frühbucherrabatte die internationale Reisewirtschaft ankurbeln würden, erscheint demnach nicht weithergeholt. Doch wie verhält es sich mit der Wirtschaftlichkeit dieser Angebote?
Wie wirtschaftlich sind die Frühbucherrabatte für Urlauber und Tourismusbranche?
Das primäre Ziel der Tourismusbranche liegt zweifelsohne im Umsatz durch die Touristen, die die jeweilige Region bereisen. Doch der Besucherandrang bleibt kaum konstant: jährlich ergeben sich neue Reistrends und -ziele. Hotellerie und Urlaubsgewerbe profitieren durch ein erhöhtes Touristenaufkommen und sind daher darum bemüht, das Interesse potentieller Urlauber durch ansprechende Angebote zu wecken. Mittel der Wahl sind hier vor allem Frühbucherrabatte, die dies sicherstellen sollen.
Da es in der Natur vieler liegt, sparsam zu sein, werden die verlockenden Rabatte von einer breiten Masse angenommen. Folglich kurbelt dies die Wirtschaft in der jeweiligen Urlaubsregion an und kann ganze Trends auslösen. Die Tourismusbranche geht an dieser Stelle also keinen „Kompromiss“ ein, sondern schafft eine praktische Win-Win-Situation.
Nach dem Verfall eines Frühbucherrabatts haben die Unterkünfte zumeist nur noch beschränkte Kapazitäten für den gewünschten Urlaubszeitraum frei – daher werden die Preise entsprechend angehoben. In der Fachsprache redet man in einem solchen Fall auch vom Marktgleichgewicht. Damit in Zusammenhang steht auch die bekannte Aussage, die Nachfrage das Angebot in einer wechselseitigen Beziehung bestimmen würde.
Frühbucherangebote im Vergleich zu Last-Minute-Angeboten
Wie eingangs bereits erwähnt, stehen die Last-Minute-Angebote den Frühbucherangeboten unmittelbar gegenüber. Doch Frühbucher genießen gegenüber den Kurzentschlossenen einen entscheidenden Vorteil: sie besitzen für gewöhnlich die freie und umfängliche Wahl in Hinblick auf den gewünschten Hotelzimmertyp, die Verpflegungsart und die An- und Abreise. Nicht ohne Grund besagt eine Redewendung, der frühe Vogel fange den Wurm. Denn wer in letzter Minute eine Reise bucht, kann dies zwar ebenfalls zum Sparpreis tun, muss jedoch in den aufgezählten Punkten häufig Kompromisse eingehen. So sind je nach Buchungsaufkommen etwa nicht mehr alle Zimmertypen verfügbar oder der Urlaub ist nur noch in einem vorgegebenen Zeitraum buchbar.
Unser Fazit zu der ursprünglichen Fragestellung lautet daher: Frühbucherrabatte dienen Verbrauchern und der Tourismusbranche gleichermaßen. Die Wirtschaftlichkeit für Unternehmen aus dem Reisesektor ergibt sich einerseits durch die dadurch gewonnene Planungssicherheit, andererseits durch die volle Ausschöpfung der verfügbaren Kapazitäten. Urlauber hingegen müssen sich zwar früh festlegen, bekommen im Gegenzug dafür jedoch hohe Vergünstigungen angeboten und können im Vergleich zur Buchung in der Hochsaison vom enormen Sparpotential Gebrauch machen.