Vielen ist Yoga mittlerweile ein Begriff. Nicht selten treffen wir in Parks von Großstädten auf ganze Yoga-Gruppen, die unter freiem Himmel in der Natur ihre Übungen durchführen. Doch wie kam es überhaupt zu dem unglaublichen Hype darum – was macht Yoga so beliebt? Wir sind der Frage nachgegangen, woher die Faszination für Yoga kommt und geben einige interessante Hintergrundinfos dazu.
Yoga – Sport oder Philosophie?
Allgemein gilt Yoga als philosophische Lehre und umfasst dabei sowohl geistige als auch körperliche Übungen. Doch es ist nicht weit hergeholt, sich die Frage zu stellen, ob Yoga als Sport gilt oder nicht. Tatsächlich ist Yoga nicht offiziell als Sport definiert, das ändert aber nichts an seinem sportlichen Charakter. Mitunter kommen wir in der Praxis durchaus ins Schwitzen und beanspruchen bestimmte Muskeln gezielt.
Die Yogapraxis in der westlichen Welt beschränkt sich größtenteils auf körperliche Übungen. Weniger populär sind bei uns die meditativen Yoga-Formen, die ihren Fokus zum Beispiel auf geistige Konzentration oder Selbstfindung legen. Sie werden in den hinduistischen Ursprungländern des Yogas, wie etwa Indien, als existenzieller Bestandteil der Praxis betrachtet und durchgeführt.
Stressabbau durch meditative Yoga-Formen
In unserer stetig mehr digitalisierten und schnelllebigen Gesellschaft erlangen aber auch die meditativen Yogaübungen immer mehr Zuspruch und werden effektiv zum Stressabbau eingesetzt. Vielen Menschen helfen diese Praktiken, zu entspannen und den Alltagsstress um sich herum zu auszublenden und zu vergessen.
Wer täglich im Büro und am Computer arbeitet, wird oft von Kopfschmerzen heimgesucht. Gerade dann bietet es sich bei passendem Wetter besonders an, mithilfe von Yogaübungen unter freiem Himmel den Kopf förmlich frei zu bekommen. Das gibt uns neue Energie für den Tag und wir können so auch wieder produktiver arbeiten.
An nahezu jedem Ort praktizierbar
Durch den fortwährenden Yoga-Trend eröffnen ständig neue Yoga-Studios. Selbst in Kleinstädten finden sich mittlerweile viele Angebote für Yoga-Kurse. In Schnupperstunden können wir beispielsweise schauen, ob uns das Yoga zusagt und wir werden näher mit dem Thema vertraut gemacht.
Durch das Internet ist niemand mehr dazu gezwungen, eine Yogastunde besuchen zu müssen. Auf Videoportalen wie YouTube werden Grundlagen und Übungen in unzähligen How-To’s vermittelt. Auch unser Smartphone kann mit einer der vielen Yoga-Apps zu unserem eigenen kleinen und individuellen Yoga-Coach werden.
Das Prinzip hinter Yoga
Zweifelsohne steckt ein tieferer Sinn hinter all den verfügbaren Übungen und Techniken im Yoga. Doch wie genau wirkt Yoga und wie kann es unseren Körper und Geist beeinflussen? Die Antwort verrät uns ein Blick auf die allgemeine Philosophie, die hinter der Bewegungsform steckt.
Ursprünge der Bewegungsform
Seinen Wortursprung findet das Yoga im Sanskrit. Hier ergeben „zusammenbinden“ und „bündeln“ eine sinngemäße Übersetzung des Wortes. Die Sinnmäßigkeit liegt unmittelbar im philosophisch-spirituellen Charakter der ursprünglichen Lehre. Ihr Ziel ist es, eine ganzheitliche Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen. Dazu werden die physischen Übungen (Asanas) mit Atemübungen (Pranayama), Techniken zur Meditation (Dhyana) und Entspannungstechniken (Savasana) kombiniert. Ferner soll der Praktizierende so ein inneres Gleichgewicht gewinnen – förmlich eins mit sich selbst werden.
Ethik des Yoga
Die Ethik des Yoga stützt sich auf fünf ursprüngliche Säulen:
- Ahimsa: die Gewaltlosigkeit
- Satya: die Wahrhaftigkeit
- Asteya: das Nichtstehlen
- Brahmacharya: die Enthaltsamkeit
- Aparigraha: die Unsterblichkeit
Die philosophische Komplexität und besondere Lebensweise gilt zwar allgemein als die Grundethik im Yoga, doch sie kann in unserer Gesellschaft so kaum mehr umgesetzt werden. Das sollte jedoch niemanden davon abhalten, die Bewegungsform regelmäßig zu praktizieren und von den positiven Eigenschaften zu profitieren.
Individuelle Praktik
Einer der größten Vorteile und maßgeblich für den Erfolg mitverantwortlich ist die enorme Versatilität des Yogas. So ist es im Yoga möglich, individuelle Programme aus den verschiedensten Übungsabfolgen zusammenzustellen. Mit deren Hilfe ist es möglich, Probleme wie etwa Verspannungen und Rückenschmerzen einzudämmen. Zudem gelingt es so, ausgewählte Bereiche des Körpers zu entspannen oder auch Organfunktionen anzuregen.
Mögliche Übungsziele
Wir haben einige mögliche Übungsziele zusammengestellt, die man beim Praktizieren individueller Übungsabläufe verfolgen kann:
- Rücken und Schultermuskulatur stärken
- Herz-Kreislaufsystems anregen
- Das Immunsystem stärken
Atemübungen schärfen die Konzentration
Innerhalb von Yogaformen wie beispielweise dem Kundalini Yoga lernen wir parallel zu den Körperübungen, unsere Atmung bewusst zu kontrollieren. Das wiederum ermöglicht uns, die Atmung auf bestimmte Bereiche des Körpers zu fokussieren und so eine spezielle Sauerstoffversorgung anzuregen. Wer Atemübungen regelmäßig durchführt, wird schnell merken, dass das allgemeine Wohlbefinden als auch das Atemvolumen steigt.
Einfluss auf das Gehirn
Es erfolgt eine Reinigung der Lunge und unsere Organe werden stärker mit Sauerstoff versorgt. Parallel dazu stößt der Körper mehr Kohlendioxyd aus. Die Kombination aus diesen Faktoren kann mitunter sogar bestehende Organerkrankungen positiv beeinflussen. Auch die Leistung unserer zentralen Steuereinheit, dem Gehirn, kann dadurch verbessert werden. Die Atemübungen innerhalb des Yogas helfen uns zum Beispiel dabei, verlorene Konzentration wieder aufzubauen und lassen unseren Geist insgesamt effektiver und „agiler“ arbeiten.
Für die verschiedensten Beschwerden gibt es im Yoga besondere Atemübungen. Während einige etwa Symptome von Heuschnupfen eindämmen können, eignen sich wieder andere für das Neuerlagen von Energie. In jedem Fall sind wir am besten beraten, wenn wir uns diesbezüglich bei einem professionellen Yogalehrer erkundigen. Denn gerade bei Übungen rund um die Atmung kann viel falsch gemacht werden.
Entspannende Wirkung
Wir haben nun bereits einige positive Eigenschaften genannt, die Yoga vielerorts so beliebt gemacht haben. Ebenfalls trägt dazu die entspannende Wirkung bei. Eine erholsame Ruhephase am Ende jeder Übungsreihe ist dafür vorgesehen, für die Dauer von circa 15 Minuten in die Tiefenentspannung zu gehen. Während dieser Phase werden unsere Organe, die Wirbelsäule als auch die Muskulatur abschließend entspannt und die neugewonnene Energie im Körper verteilt.
Nackt-Yoga als aktueller Fitnesstrend
Wer sich im Netz über die verschiedenen Yoga-Angebote informiert, der wird mitunter schon auf spezielle Nackt-Yoga Angebote gestoßen sein. Vor allem in Großstädten finden sich vermehrt Yogastudios, die Gruppen für Nackt-Yoga anbieten. Wer denkt, es handle sich dabei um ein bestimmtes Modell von Übungen, der liegt falsch. Der Unterschied zum „normalen“ Yoga liegt meist nur darin, dass die Teilnehmer anders als sonst schlichtweg nackt sind.
Diese außergewöhnliche Yogapraktik verspricht den Teilnehmern einen freien Energiefluss und soll Körper und Seele noch stärker in den Einklang versetzen. Wer sich also in seiner konventionellen Bekleidung beim Yoga unwohl fühlt oder generell etwas Neues ausprobieren möchte, für den ist Nackt-Yoga das Richtige.
Kurz und knapp: Das macht Yoga beliebt
Zusammenfassend lässt sich die Frage, warum Yoga so beliebt ist wie folgt beantworten: Mithilfe von Yogaübungen können verschiedenste Probleme, seien sie körperlicher oder seelischer Natur wirkungsvoll bearbeitet werden. Das Spektrum zieht sich von Konzentrationslosigkeit und Müdigkeit bis hin zu Muskelverspannungen, Rückenschmerzen und allgemeiner Trägheit. Die speziellen körperlichen Übungen können ganzheitliche Entspannung hervorrufen und durch ausgetüftelte Atemtechniken lernen wir uns auf uns selbst zu fokussieren.
Es bleibt nun an jedem selbst, Yoga auszuprobieren und sich selbst davon zu überzeugen.