Dass Pilze keine Pflanzen sind verwundert viele, denn Pilze finden sich oftmals dort, wo auch Pflanzen wachsen. Viele Menschen nehmen deshalb an, dass es sich bei Pilzen um Pflanzen handeln muss. Doch das ist falsch. Pilze ähneln streng genommen sogar mehr den Tieren als den Pflanzen. Doch warum ist das so? Die Erklärungen erfährst du hier.
Was sind Pilze?
Pilze sind Organismen, deren Geschichte älter als die der Pflanzen ist. Sie existieren schon seit rund 2,6 Milliarden Jahren auf der Erde. Wie Pflanzen und Tiere auch, zählen Pilze zur Gruppe der eukaryontischen Lebewesen.
Anders als Pflanzen besitzen Pilze keine chlorophyllhaltigen Zellen. Chlorophyll ist ein grünes Pigment, welches im Prozess der Photosynthese dafür sorgt, dass Pflanzen Lichtenergie in chemische Energie umwandeln können.
Da Pilze keine chlorophyllhaltigen Zellen besitzen, können sie im Gegensatz zu Pflanzen keine Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. So sind sie auf andere Weise auf ihre Umwelt angewiesen. Ihre lebenswichtigen Nährstoffe nehmen sie durch andere Lebewesen oder von der Erde auf.
Wie ernähren sich Pilze?
Pilze zählen zu den Destruenten, Pflanzen zu den Produzenten. Das bedeutet, dass sie organische Stoffe in der Erde zersetzen und sich dadurch „ernähren“.
Sie können entweder in Symbiose oder auch unabhängig von anderen Lebewesen existieren. So schaffen es Pilze in den verschiedensten Umgebungen zu überleben. Es gibt einige Sorten, die sogar in Wüsten, in Sümpfen oder in Gebirgen wachsen.
So verbreiten sich Pilze im Gegensatz zu Pflanzen
Pilze können verschiedene Formen annehmen. Das charakteristischste Erscheinungsbild äußert sich in Stiel und Kappe. So kennen wir beispielsweise den Champignon. Es gibt aber auch Pilze, die keinen Stiel besitzen. So zum Beispiel die Morchel. Ferner gibt es solche Exemplare, die ganz flach sind (z.B. Schleimpilz). Schimmelpilze können sich auch in Form von Fäden ausbreiten.
Pilze vermehren sich durch Sporen. Diese Sporen werden durch den Wind oder Insekten verbreitet. Landen diese Sporen auf einem Nährboden, beginnen sie zu keimen. Aus den Keimen entwickeln sich dann mit der Zeit neue Pilze.
Der Aufbau eines Pilzes teilt sich in dreierlei Regionen: das Myzel („Wurzelgeflecht“), dem vegetativen Teil des Pilzes und den Fruchtkörper. Ein Pilz bildet seine Sporen typischerweise an seinem Hut (dem Fruchtkörper). Sporen, die an anderen Stellen wachsen, werden als Sekrete bezeichnet.
Warum sind Pilze giftig?
Pilze produzieren verschiedene Giftstoffe, die sie gegen Feinde wie Bakterien, Viren und andere Pilze einsetzen. Diese Giftstoffe können direkt in das Gewebe des Wirtes eindringen oder von außen wirken. Der Teil des Pilzes, der das Gift produzieren kann, ist das Myzel.
Die Giftigkeit von Pilzen ist evolutionär bedingt. Viele Pilze produzieren giftige Stoffe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dieses wird für gewöhnlich im Verdauungstrakt des Feindes freigesetzt und kann diesen unter Umständen töten. Unerfahrene Pilzsammler können die giftigen Pilze oft nicht von den ungiftigen unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Verzehr von Pilzen immer sicher zu sein, um welche Art es sich handelt.
Welche Farbe können Pilze haben?
Pilze gibt es in unzähligen Farben. Ihre Färbung hängt maßgeblich vom Farbstoff Melanin ab. Dieser Farbstoff wird von den Pilzen produziert, um sich vor UV-Licht zu schützen.
Das unterscheidet sie von Pflanzen, die grünes Chlorophyll produzieren, um Licht in Energie umzuwandeln. Ein weiterer Punkt, der die Färbung von Pilzen beeinflusst, ist die Ernährung. Schwarze Pilze wachsen beispielsweise oft an totem Holz, das viele Nährstoffe enthält. Rote Pilze wachsen vorzugsweise auf totem Laub, das reich an Zucker ist. Dadurch erhalten sie eine rote Färbung. Braune Pilze wachsen wiederum am liebsten auf Boden, der viele Mineralstoffe enthält.