Wenn die meisten Menschen an Feuer denken, kommt ihnen Gefahr in den Sinn. Aber für Feuerwehrleute ist das Feuer etwas, dass sie selbstsicher zu kontrollieren wissen. Feuerwehrleute müssen mutig und sachkundig sein, um Brände zu bekämpfen und zu verhindern, dass sie sich ausbreiten.
In diesem Artikel erklären wir dir, warum Wasser Feuer löscht und wie nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch du dieses Wissen zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Wie entsteht Feuer?
Bevor wir uns damit befassen, wie Wasser Feuer löscht, müssen wir zunächst verstehen, wie Feuer entsteht. Feuer braucht drei Dinge, um sich zu entfachen: Hitze, Brennstoff und Sauerstoff.
Etwas muss heiß genug sein, um den Brennstoff zu entzünden und es muss genügend Sauerstoff vorhanden sein, damit das Feuer weiterbrennen kann.
Wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, kommt es zu einer chemischen Reaktion, die das Feuer entfacht. Die Hitze bewirkt, dass sich die Moleküle im Brennstoff schneller bewegen. Sie stoßen dann auf andere Moleküle, wodurch diese ebenfalls erregt werden.
Die beschriebene Kettenreaktion setzt sich fort, bis alle Moleküle des Brennstoffs angeregt sind. Dieser Prozess wird als Verbrennung bezeichnet. Dabei werden Wärme und Licht sowie Verbrennungsprodukte wie Rauch und Asche freigesetzt.
Feuer kann in verschiedenen Farben auftreten
Die Flamme eines Feuers ist in der Regel rot und orange, weil der Brennstoff, der verbrannt wird, meistens einen hohen Anteil an Kohlenstoff enthält. Wenn Kohlenstoffatome angeregt werden, geben sie Licht im roten und orangenen Teil des Farbspektrums ab. Deshalb sind diese Farben in Flammen so häufig zu sehen.
Feuer kann aber auch in anderen Farbnuancen auftreten. Zum Beispiel sieht ein Feuer, das mit Magnesium reagiert, sehr hell aus und gibt Licht im blauen und violetten Bereich des Farbspektrums ab. Die Farbe eines Ölfeuers ist hingegen Gelb, weil der verbrannte Kraftstoff einen hohen Anteil an Wasserstoff enthält. Wenn Wasserstoffatome angeregt werden, geben sie Licht im gelben Bereich des farblichen Spektrums ab.
Lese-Tipp: Wenn du mehr über den Grund erfahren willst, warum wir Farben sehen, ist der verlinkte Artikel genau das Richtige für dich.
Was macht das Wasser mit dem Feuer?
Da wir nun wissen, wie Feuer entsteht, wollen wir uns nun genauer ansehen, wie Wasser es löschen kann. H2O, das ist die chemische Bezeichnung von Wasser, besteht aus Sauerstoff- und Wasserstoffatomen.
Wenn Wasser einem Feuer zugeführt wird, absorbiert es zunächst die Wärme aus der Umgebung der Flammen. Dadurch geraten die Wassermoleküle in schnellere Schwingungen, was wiederum zu einer Abkühlung der Umgebungsluft führt. Dieser Temperaturabfall erschwert es dem Feuer, weiter zu brennen.
Aber das ist noch nicht alles, was Wasser zum Löschen von Feuer beiträgt: Wenn Wasser hinzugefügt wird, verdrängt es den Sauerstoff in der Umgebung der Flammen. Da nun weniger Sauerstoffatome zur Verfügung stehen bzw. die Sauerstoffzufuhr der Flamme komplett unterbrochen wird, kann der Verbrennungsprozess nicht mehr fortgesetzt werden und das Feuer erlischt.
Nicht alle Brände lassen sich mit Wasser löschen
Achtung! Brände lassen sich nicht immer mit Wasser löschen. In manchen Fällen können sie sich durch das Hinzufügen von Wasser sogar noch verschlimmern! Darum setzt die Feuerwehr zur Brandbekämpfung manchmal auch andere Methoden wie Schaum oder Sand ein.
Ölbrände zum Beispiel schwimmen auf dem Wasser und werden durch dieses sogar weiter verbreitet. In diesen Fällen ist der Einsatz von Schaum die bessere Wahl. Damit ist aber kein normaler Schaum gemeint, wie wir ihn vom Baden oder Geschirrspülen kennen, sondern ein speziell hergestellter Löschschaum.
Die seifenartige Zusammensetzung dieses Schaums dehnt sich sehr schnell aus und kann die gesamte Oberfläche der Flammen so abdecken, dass die Sauerstoffzufuhr unterbrochen wird und der Brand schließlich gelöscht ist.
Brände, die in elektrischen Geräten entstehen, können ebenfalls nicht mit Wasser gelöscht werden. Wasser leitet Elektrizität, sodass dessen Zugabe zu einem elektrischen Feuer die Situation nur verschlimmern würde. In diesen Fällen müssen die Feuerwehrleute trockene, pulverartige Substanzen wie Sand verwenden, um die Flammen zu löschen.