Wer kennt ihn nicht – den etwas modrigen aber doch typischen Kellergeruch, der uns beim Öffnen der Kellertür sofort in die Nase steigt? Die Feuchtigkeit in der Luft ist beim Einatmen förmlich spürbar. Während einige die Kellerfeuchtigkeit jedoch einfach hinnehmen und den charakteristischen Geruch als solchen nicht weiter hinterfragen, wird die Feuchtigkeit im Keller für andere mitunter schnell zu einem großen Problem. Doch woher kommt die Kellerfeuchte überhaupt? Wir gehen diesem Phänomen auf den Grund.
Ursachen für feuchte Keller
Ein feuchter Keller kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu den häufigsten unter ihnen zählt die sogenannte Kondensationsfeuchte. Sie entsteht, wenn feuchtigkeitsreiche Luft auf kalte Kellerwände trifft und sich auf diese Weise abkühlt. Das physikalische Phänomen dahinter ist das gleiche wie bei beschlagenen Fenstern: da die abgekühlte Luft weniger Feuchtigkeit in sich tragen kann, verbleibt die überschüssige Feuchtigkeit an der Kellerwand.
Auch Wasserschäden wie zum Beispiel Rohrbrüche können unvermittelt zu einem feuchten Keller führen, obgleich das wohl die Ausnahme bleibt. Eher noch könnte marodes Mauerwerk die Ursache allen Übels sein. Hier wiederum gilt es zu unterscheiden: Feuchtigkeit kann auf verschiedene Wege durch das Mauerwerk dringen. So können beispielsweise porös gewordene Baustoffe zu ungewollten Feuchtigkeitsbrücken werden. Auch kann Wasser durch das angrenzende Erdreich ins Mauerwerk sickern und das Kellerklima so in Mitleidenschaft ziehen.
Wenn Kellerfeuchte zum Problem wird
Ist der „point of no return“ erst einmal erreicht und der Keller lässt sich weder durch regelmäßiges Lüften, noch durch den dauerhaften Betrieb eines Luftentfeuchters wirklich trockenlegen, bleibt meist nichts anderes übrig, als eine gänzliche Sanierung der Kellerwände oder der Innendämmung vorzunehmen. Abgesehen von den möglicherweise bereits entstandenen Schäden am Mauerwerk, sollte spätestens dann, wenn sich gesundheitsschädliche Schimmelpilze an den Kellerwänden bilden, eine solche Sanierung dringend in Betracht gezogen werden. Schimmelsporen verbreiten sich rasant über die Luft und können auf diese Weise auch von Menschen eingeatmet werden. Dass hier ernsthafter Handlungsbedarf besteht, dürfte wohl jedem klar sein.
Mögliche Sanierungsmaßnahmen feuchter Keller
Je nach Situation bieten sich unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen an. Sie reichen von der günstigen Innensanierung bis hin zur aufwendigen und teuren Außensanierung. Bei überschaubarer Kellerfeuchte kann etwa Sanierputz aufgetragen werden, der der Wand ihre Feuchtigkeit entzieht. Etwas kostenintensiver, dafür aber auch nachhaltiger, gestaltet sich die Innendämmung der Räume mit sogenannten Klimaplatten. Sie bestehen aus Kalziumsilikat und gelten als besonders atmungsaktiv. Kalziumsilikat wird übrigens auch in der Lebensmitteltechnik eingesetzt – hier stehen jedoch nicht die schimmelhemmenden Eigenschaften im Vordergrund. Stattdessen nutzt man die Substanz aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften dort gern als Trennmittel.
Wir haben nun also geklärt, wie feuchte Keller zustande kommen und welche Möglichkeiten es zur Bekämpfung hartnäckiger Kellerfeuchte gibt. Anstatt sich mit dem eingangs erwähnten, modrigen Geruchs abzufinden, könnte man leicht Maßnahmen ergreifen, um diesen loszuwerden. Dadurch schafft man einerseits mehr nutzbaren (Wohn-)raum, andererseits sorgt man so nachhaltig für die Langlebigkeit des Eigenheims.