Warum zeigt die Kompassnadel nach Norden?

Beim Camping in der Wildnis und auch bei so mancher Schnitzeljagd darf ein ganz bestimmtes Utensil auf gar keinen Fall fehlen: der Kompass. In den letzten rund 1000 Jahren hat er schon so manchem Abenteurer zu Wasser, zu Land und in der Luft die Orientierung zurückgegeben, denn die Kompassnadel zeigt immer nach Norden. Doch warum ist das so?

Kompassnadel zeigt nach Norden
Diese Kompassnadel zeigt nach Norden und erleichtert die Navigation

Der Zeiger richtet sich nach dem Erdmagnetfeld aus

Die Erde wird von einem Magnetfeld umgeben und von diesem vor Sonnenwind, also kosmischer Strahlung, geschützt. Das Erdmagnetfeld erstreckt sich von Norden nach Süden und besitzt einen Nord- und einen Südpol. Die Erdmitte kennzeichnet wiederum der Äquator.

Kompassnadeln besitzen magnetische Eigenschaften. So kommt es, dass sich der Minus-Pol der Nadel und der Plus-Pol der Erde gegenseitig anziehen – ebenso wie sich der Puls-Pol der Nadel und der Minus-Pol der Erde anziehen. Das hat zur Folge, dass sich die Kompassnadel immer so ausrichtet, dass sie nach Norden zeigt.

Die Kompassnadel zeigt nicht genau nach Norden

Tatsächlich stimmen der Nordpol des Magnetfeldes und der geografische Nordpol nicht genau überein. Das liegt daran, dass die Achse des Erdmagnetfeldes gegenüber der Erdrotationsachse um etwa zehn Grad geneigt ist. Gleichzeitig verharren die magnetischen Pole nicht starr an einer Stelle, sondern bewegen sich innerhalb eines bestimmten Bereichs.

Merke: Die Kompassnadel zeigt somit immer nur den Nordpol des Erdmagnetfeldes an und nicht exakt in Richtung des geografischen Nordpols.

Den Norden ohne Kompass finden

Wer keinen Kompass zur Hand hat, kann mithilfe der Natur herausfinden, wo in etwa Norden liegt.

Tagsüber lässt sich der Norden anhand des Sonnenstandes und der Tageszeit finden. Morgens, zum Sonnenaufgang steht die Sonne im Osten. Bis zur Mittagszeit ist sie dann im Süden zu sehen und im Westen geht die Sonne schließlich unter. Lediglich im Norden ist die Sonne den ganzen Tag über nicht zu sehen.

Die Orientierung nach Norden ist Nachts anhand des Polarsterns möglich. Dieser steht dem Nordpol des Himmels sehr nahe. Erkennbar ist der Stern an seiner Helligkeit, die sichtbar höher ist, als die anderer Sterne.

Tipp: Der Polarstern ist der hellste Stern am Nachthimmel. Warum Sterne leuchten, erklären wir dir in einem tollen Artikel.

Zusammenfassung

Die Kompassnadel ist magnetisch und richtet sich daher nach dem Magnetfeld der Erde aus. Obwohl der Nordpol des Erdmagnetfeldes nicht ganz identisch mit dem geografischen Nordpol ist, handelt es sich beim Kompass um eine der besten Hilfen, wenn wir uns nach Norden orientieren wollen.

Auch die Sonne und der Polarstern können als Orientierungshilfe gen Norden dienen, sind aber nicht ansatzweise so genau wie die Kompassnadel.

Über den Autor
Autor Karl Wintermann

Karl berichtet als Redakteur bei warum-wieso.de über die verschiedensten Phänomene des Alltags. Neben dem Schreiben liebt er Kaffee und Schokolade.