Wie oft schauen wir an den Himmel, sehen ein Flugzeug vorbeifliegen und fragen uns, was wohl das Reiseziel des Fliegers sein wird und welche tonnenschwere Maschine dort in hunderten Metern über unsere Köpfe hinwegdüst? Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird sich eingestehen, schon einmal genau diesen Gedanken gehabt zu haben! Und tatsächlich ist es gar nicht so schwer herauszubekommen, welches Flugzeug über uns hinwegfliegt. Denn jeder kann ohne Weiteres Flugzeuge verfolgen. Warum und wie das funktioniert, erklären wir hier.
Flugzeuge verfolgen – gibt es eine Gesetzesgrundlage?
In Hinblick auf die vielen Sicherheitsvorkehrungen, die uns an jedem Flughafen dieser Welt erwarten, erscheint es durchaus unüblich, dass man die genauen Flugrouten sowie die Position eines Fliegers problemlos von zu Hause aus oder unterwegs auf dem Smartphone orten kann. Die Frage, warum man Flugzeuge verfolgen kann – und das als einfacher Bürger – ist also berechtigt.
Es gibt keineunmittelbare Gesetzesgrundlage, die die Flugverfolgung regelt. Bekanntermaßen erfahren wir aus Gesetzestexten für gewöhnlich auch nur, was verboten ist und nicht, was erlaubt ist. Ebenso wenig handelt es sich bei der Übertragung der Flugdaten um sogenannte personenbezogene Daten, die unter den Schutz der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) fallen würden. Die Flugverfolgung ist in der Praxis deshalb für jedermann möglich, weil es die technischen Möglichkeiten es schlichtweg hergeben.
Flugzeugverfolgung per Ortungsdienst
Ortungsdienste wie zum Beispiel Flightradar24, Radarbox24 & Co. bedienen sich den öffentlich zugänglichen Funkdaten, die die sogenannten ADS-B Transponder der Passagierflugzeuge versenden. Dafür werden tausende Empfangseinheiten benötigt, die Flugdaten aus einem bestimmten Radius empfangen und auswerten können. Aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung geht hervor, dass Flightradar24.com bereits im März 2015 schon im Besitz von mehr als 4.000 Funkempfängern war, die den weltweiten Empfang der Flugdaten weitestgehend abdecken würden.
Auf https://flugradar-online.net erfahren Interessierte noch vieles mehr rund um das Thema der Flugverfolgung und die Funktionsweise der Ortung über Dienste wie Flightradar24. Zudem können wir uns dort auch einen direkten Überblick zum weltweiten Flugverkehr in Ist-Zeit verschaffen. Es ist erstaunlich und immer wieder überraschen, wie viele Flugzeuge in jedem Moment am Himmel unterwegs sind. Erst kürzlich wurde diesbezüglich eine Rekordzahl im Luftverkehr geknackt: über 200.000 Flüge wurden am 29. Juni 2018 weltweit von verzeichnet. Eine schwer vorstellbare Zahl, die dank einer beeindruckenden Live-Darstellung auf Flightradar24 visualisiert werden konnte.
Die Technik hinter der Flugzeugortung: ADS-B Transponder
Um zu verstehen, wie die Flugortung in technischer Hinsicht funktioniert, müssen wir einen Blick auf die Funktionsweise der Funkübertragung werfen. Übertragen werden die Flugdaten mit Hilfe eines sogenannten ADS-B Transponders, einer Funkeinheit die inzwischen in den meisten Maschinen verbaut ist. Der Transponder überträgt etwa im Sekundentakt Daten wie die Position des Fliegers, seine Flugnummer, den Flugzeugtyp sowie den zugehörigen Zeitstempel, seine Geschwindigkeitswerte, die Flughöhe als auch die geplante Flugrichtung. Die internationalen Flugbehörden sehen derzeit vor, dass bis 2020 alle Geschäftsreiseflugzeuge, die mehr als 5,7 Tonnen wiegen und Geschwindigkeiten von gleich oder mehr als 250 Knoten erreichen können mit einer ADS-B-Einheit ausgestattet sein sollen. Ausgeschlossen von der Ortung über dieses System sind nur bestimmte Flugzeugtypen, wie etwa militärische Flugzeuge.
Zukunft des Flugverkehrs
Experten prognostizieren, dass in den nächsten Jahren immer mehr Flugzeuge fliegen und starten werden, um uns von einen Ort an den anderen zu transportieren.. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch Flugverfolgungsdienste zukünftig eine immer wichtigere Funktion für uns als Verbraucher einnehmen werden – denn sie helfen uns nicht nur beim Nachvollziehen aktueller Fliegerpositionen, sondern auch um etwa Flugverspätungen frühzeitig erkennen zu können.