Sie gelten als Giganten der Ozeane und beeindrucken durch ihre imposante Größe. Die Rede ist von gigantischen Schiffen wie beispielsweise der Symphony of the Sea, dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt. Die Symphony of the Sea misst unglaubliche 361 Meter in der Länge, knapp 66 Meter in der Breite. Sie fasst bis zu 6.870 zugelassene Passagiere, die in den insgesamt 2.759 Kabinen untergebracht sind, sowie weitere 2.100 Besatzungsmitglieder.
Dieses riesige Schiff schippert seit seiner Auslieferung im März dieses Jahres über die Meere dieser Welt. Doch wie kann ein Schiff solchen Ausmaßen sich überhaupt auf dem Wasser halten? Warum schwimmt ein Schiff auf dem Wasser ohne unterzugehen? Wir haben die Antworten auf diese Fragen.
Warum gehen Schiffe nicht unter?
Schiffe sind Wasserfahrzeuge, die nach dem sogenannten Archimedischen Prinzip agieren. Das Prinzip besagt, dass ein Körper schwimmt, wenn die Auftriebskraft größer als die Gewichtskraft ist. Im Schiffsbau bedeutet dies, dass ein 100-Tonnen schweres Schiff genau dann schwimmt, wenn es mehr als 100 Tonnen Wasser verdrängt.
Interessant ist hierbei zu wissen, dass Salzwasser eine größere Dichte als Süßwasser besitzt und somit „schwerer“ ist. Dieses Phänomen kann man besonders gut beobachten, wenn ein Schiff von der Nordsee kommend in die Elbe einfährt und plötzlich deutlich mehr Tiefgang hat. In diesem Fall muss es nämlich in der Elbe mehr Wasser verdrängen, um weiterhin zu schwimmen.
Weitere Aspekte des Archimedischen Prinzips
Weiterhin besagt das Archimedische Prinzip, dass ein Körper schwebt, wenn die Auftriebskraft genauso groß wie die Gewichtskraft ist. Ist die Auftriebskraft eines Körpers hingegen kleiner als die Gewichtskraft, so sinkt ein Körper.
Ein typisches Beispiel dafür sind ein Stückchen Holz, das auf dem Wasser zu schweben scheint, und ein Stein, der im Wasser versinkt. Der Schiffsbau macht sich dieses Prinzip beim Bau jedes Schiffes zu eigen. Selbst riesige Kolosse können so scheinbar mühelos über die Weltmeere schippern. Neben Kreuzfahrtschiffen und Segelschiffen gibt es noch zahlreiche weitere Schiffe, die zu den größten Schiffen ihrer Art zählen.
Interessantes aus dem Schiffsbau – Wie ein Schiff entsteht
Der Bau eines Schiffes ist eine sehr komplexe Angelegenheit, für die es eine ausgeklügelte Planung und Logistik braucht. Schiffe werden in sogenannten Werften gebaut. Weltweit finden wir riesige Werften, auf denen Kreuzfahrtschiffe, Segelboote, Eisbrecher oder Containerschiffe gebaut werden.
Die größte Werft der Welt heißt Ulsan (zu Deutsch: Für Elisa) und befindet sich in Hyundai in Südkorea. Die Werft ist so groß wie 660 Fußballfelder und allein etwa 10.000 Menschen sind im Unternehmen dem Schiffsbau zugeteilt.
Bevor ein Schiff überhaupt gebaut werden kann, bedarf es jeder Menge Entwürfe und Konstruktionen. Weit vor dem eigentlichen Bau fertigen die Ingenieure Modelle an und führen Versuche durch, um die benötigte Maschinenleistung und Manövriereigenschaften zu ermitteln.
In der ersten Bauphase werden die Einzelteile aus Stahl und Leichtmetall zugeschnitten und gegebenenfalls gekrümmt, ehe sie zusammenschweißt werden. Dies geschieht in sogenannten Sektionen. Was folgt, ist die anschließende Endmontage im Dock, wo die einzelnen Sektionen zu einem Ganzen zusammengeschweißt werden.
Das Schiff wird noch im Rohbauzustand zu Wasser gelassen. Am Ausrüstungskai erfolgt schließlich der Endausbau. Erst nach mehreren Überprüfungen, Probefahrten und finalen Reparaturen wird das Schiff dem Eigner übergeben.
Seit wann gibt es den Schiffsbau?
Experten-Schätzungen zufolge bauten bereits die alten Ägypter und Inder vor mehr als 7.000 Jahren die allerersten Schiffe. Zimmermänner, Seiler und Segelmacher waren damals angesehene Berufe. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entwickelte sich der Schiffsbau kontinuierlich weiter. Heute umfasst er diverse Bereiche wie den Schiffsentwurf und die Schiffshydrodynamik, die Schiffsfestigkeit und den Schiffsmaschinenbau.
Wie ist ein Schiff aufgebaut?
Schiffe werden in verschiedene Klassen oder Typen eingeteilt. So unterschiedlich ihr Nutzen ist, so unterscheidet sich auch der Bau beziehungsweise der Aufbau eines Schiffes. Generell besteht ein Schiff jedoch vereinfacht gesagt aus dem Heck, dem hinteren Teil des Schiffes, dem Bug, der Vorderseite des Schiffes, dem Schornstein für die Abgase des Schiffsmotors, dem Propeller (auch Schiffsschraube genannt), dem Anker und dem Oberdeck. Dazu kommen je nach Schiffsart noch weitere Aufbauten oberhalb des Oberdecks.