Hunde verbringen nicht nur viel Zeit mit Schlafen, sondern gähnen auch auffallend häufig. Im Folgenden ergründen wir deshalb, was Hunde eigentlich zum Gähnen veranlasst.
Gähnen als Zeichen der Müdigkeit
Wie auch wir Menschen, gähnen Hunde, wenn sie müde werden. Damit zeigen sie ihrem Beobachter, dass sie jetzt gerne ihre Ruhe hätten, um sich auszuruhen. Gleichzeitig kann das Gähnen aber auch als eine Art „Aufbäumen gegen die Müdigkeit“ verstanden werden. Der Hund holt auf diese Weise tief Luft und erhöht kurzzeitig die Sauerstoffmenge in Lunge und Blut.
Manchmal funktioniert es und die Müdigkeit verfliegt. Meistens schläft die Fellnase aber trotzdem ein und sollte genügend Ruhe zum Ausschlafen erhalten.
Gähnen gegen Stress und zur Beschwichtigung
Hunde können auf die verschiedensten Situationen mit Stress reagieren. So lassen beispielsweise ein zu heißes Wetter, ein neuer Artgenosse oder eine unbekannte Situation das Stresslevel ansteigen. Um der Aufregung entgegenzuwirken, gähnen viele Hunde. Das beruhigt und entspannt die Gemüter.
Das Gähnen dient nicht nur dem Stressabbau, sondern auch der Beschwichtigung. Unter Hunden kann es unter Umständen zu angespannten Situationen kommen. Die Geste des Gähnens gilt dabei als wichtiges Beschwichtigungszeichen, dass die Situation entspannen soll. Hunde signalisieren mit dieser Handlung, dass sie keinen Ärger suchen. Sie lässt sich auch gegenüber Menschen anwenden, wenn der Hund etwa den Eindruck hat, dass sein Herrchen böse auf ihn ist. Viele Vierbeiner gähnen in dieser Situation, um ihren Menschen zu beschwichtigen und die unangenehme Situation zu entschärfen.
Hunde sind in der Regel sehr auf Harmonie bedacht. Ein entspanntes Verhältnis zwischen Artgenossen sowie zwischen Hund und Mensch ist dabei nicht nur angenehmer, sondern auch weniger anstrengend als ein Streit. Sobald die Harmonie gefährdet scheint und der Hund kein Interesse daran hat, sich beispielsweise in der Rangordnung zu behaupten, versucht er also, die Situation zu entspannen.
Hunde gähnen als Übersprungshandlung
Ein weiterer Grund, weshalb Hunde gähnen, besteht in Ratlosigkeit oder Unsicherheit. Erhält der Vierbeiner beispielsweise ein Kommando, kann mit diesem aber nichts anfangen, so herrscht Ratlosigkeit. Er versucht dann, sich durch das Gähnen Zeit zu verschaffen. In dieser kann er sich eine Lösung für sein Problem überlegen und vielleicht doch noch erraten, was sein Mensch ihm gerade mitteilen möchte.
Zudem kann in einer unbekannten Situation Unsicherheit entstehen, die der Hund zunächst überwinden muss. Durch ein langes Gähnen verschafft er sich auch hier mehr Zeit, um die Situation genauer einzuschätzen oder um ein unbekanntes Objekt länger zu beobachten. Insgesamt kann Gähnen also als Übersprungshandlung fungieren, die dem Hund mehr Zeit für eine Entscheidung verschafft.
Gähnen in Verbindung mit Hecheln und als Nachahmung
Gähnen kann bei Hunden außerdem auch in Verbindung mit Hecheln auftreten. Die Vierbeiner hecheln besonders stark an heißen Tagen oder nach dem Hundesport, um ihren Körper abzukühlen. In vielen Fällen folgt dem Hecheln am Ende ein herzhaftes Gähnen, mit dem tief luftgeholt wird.
Warum gähnen Hunde nun?
Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, lässt sich Folgendes zusammenfassen:
- Wie auch wir Menschen, gähnen Hunde bei Müdigkeit. Dies ist häufig vor und nach dem Schlafen der Fall, wobei sich viele Hunde gleichzeitig strecken.
- Des Weiteren dient das Gähnen dem Stressabbau sowie als Beschwichtigungszeichen, das unangenehme Situationen entschärfen soll.
- Es kann allerdings auch als Übersprungshandlung fungieren, um etwa Unsicherheit und Ratlosigkeit zu überbrücken. Der Hund verschafft sich mit dieser Geste mehr Zeit, um auf die Situation zu reagieren.
- Letztendlich kann das Gähnen bei Hunden auch einem vorherigen Hecheln folgen oder eine simple Nachahmung eines Rudelmitgliedes darstellen.