Wusstest du schon von dem einzigartigsten und erstaunlichsten Merkmal von Giraffen? Es sind ihre Zungen! Giraffenzungen sind blau, was eine ziemlich seltsame Farbe für eine Zunge ist. Aber es gibt einen guten Grund dafür. Lies weiter und erfahre, warum das so ist.
Darum sind die Zungen von Giraffen blau
Das Blau der Giraffenzunge kommt durch den Stoff Melanin zustande. Hierbei handelt es sich um ein schwarzes Pigment, das auch in unserer Haut, im Haar, in den Augen oder eben in den Zungen einiger Tiere vorkommt.
Dadurch, dass unter der Zunge viele fein verzweigte Blutgefäße liegen, kommt es im Zusammenspiel mit dem Farbstoff zur dunkelblauen Färbung. Das sieht zwar ulkig aus, erfüllt aber einen wichtigen Zweck.
Die Färbung der Zunge bietet den Tieren nämlich Schutz vor einer hohen Sonneneinstrahlung! In der Wissenschaft wird vermutet, dass die blaue Zunge der Giraffe außerdem dabei hilft, in der heißen afrikanischen Sonne kühl zu bleiben und keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Durch das Blau werden Wärme und Licht von der Zunge weitestgehend reflektiert. Das ist wichtig, denn der Lebensraum der meisten Giraffen liegt im zentralen und südlichen Afrika – und da ist es sehr heiß.
Was Giraffen mit ihren blauen Zungen machen
Giraffen benutzen ihre blauen Zungen – wie sollte es auch anders sein – hauptsächlich für die Nahrungsaufnahme. Die Giraffenzunge ist prima dafür geeignet, Blätter, Knospen und Früchte auch auf ganz hohen Bäumen zu erreichen.
Denn die Zunge einer Giraffe ist bis zu einem halben Meter lang! Die Tiere benutzen sie wie einen langen Arm, um an das Futter heranzukommen. Dadurch, dass die Oberfläche sehr rau und die Zungenhaut vergleichsweise dick ist, machen die Dornen von Akazien, den Lieblingsbäumen der Giraffen, ihnen beim Fressen nichts aus und sie können es sich beruhigt schmecken lassen!
Weitere interessante Merkmale von Giraffen
Neben ihren langen Hälsen und blauen Zungen haben Giraffen noch andere interessante Eigenschaften. Zum Beispiel sind sie die größten Tiere der Welt (wenn es um die Körperhöhe geht).
Die Säugetiere können über 5,5 Meter groß werden und wiegen bis zu 1.940 Kilogramm. Jedes Bein kann über zwei Meter messen! So tief fällt eine Baby-Giraffe dann auch bei der Geburt. Doch keine Sorge – die Jungtiere tun sich dabei in den seltensten Fällen weh und können schon wenige Minuten nach der Geburt auf ihren eigenen vier Beinen stehen.
Giraffen leben in Gruppen, meist bestehend aus 10 bis 15 Mitgliedern. Es gibt aber auch größere Herden mit bis zu 50 Tieren. Die Gruppen grasen oft gemeinsam und gehen zusammen auf Nahrungssuche. Wenn nötig, können die Tiere sehr schnell rennen. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde erreichen.
Natürliche Feinde haben Giraffen kaum. Nur an die Jungen wagen sich Raubtiere wie Löwen oder Leoparden. Doch selbst hier ist die Wahrscheinlichkeit eines Angriffes relativ gering. Da die Säugetiere ein außergewöhnliches Sehvermögen haben, können sie ihre Feinde schon aus kilometerweiten Entfernungen sehen und rechtzeitig die Flucht ergreifen.