Papageien zählen zweifelsohne zu den faszinierendsten Tieren unseres Planeten. Die farbenprächtigen Vögel, die mit Ausnahme von Europa weltweit in freier Wildbahn anzutreffen sind, bekommen wir hierzulande nur im Zoo zu Gesicht. Sie sind die Lieblinge vieler Kinder, denn sie zeichnet neben ihres bunten Gefieders vor allem eine Eigenschaft aus: sie können sprechen! Zumindest einige Bruchstücke, die uns teilweise sehr zum Schmunzeln bringen können. Doch warum können Papageien sprechen und andere Tiere nicht?
Sprechende Vögel – eine Frage der Intelligenz?
Papageien gehören zu den intelligentesten Tierarten. Ihre Kommunikation besteht auch untereinander aus zahlreichen Lauten. Sie nutzen sie, um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen, Wohlgefallen auszudrücken oder um Feinde in die Flucht zu schlagen. Letzteres gelingt ihnen, indem sie wiederum die Laute der Feinde ihrer Fressfeinde nachahmen.
Die Grundlage dafür, dass Papageien sprechen können, ist ihre angeborene Fähigkeit, Geräusche und andere Laute aus Fremdsprachen zu imitieren. Fremdsprache bedeutet dabei sowohl die Laute artfremder Tiere, als auch die Sprache der Menschen.
Anatomische Voraussetzungen des Papageis
Ohne die notwendigen körperlichen Voraussetzungen zu erfüllen, wären selbst die intelligenten Papageien nicht fähig zu sprechen. Unsere eigene Sprachfähigkeit resultiert aus dem Vorhandensein des Kehlkopfs, der Stimmlippen, sowie des Atmungsapparats und des Mundraums. Papageien fehlen die Stimmbänder, allerdings verfügen sie über ein besonderes Organ, dass ihnen das Bilden von Lauten ermöglicht.
Dieses Organ wird Syrinx genannt. Es liegt in der Nähe der Bronchien bei der Luftröhre. Eingebettet in einen Luftsack, bildet die Syrinx den Resonanzkörper der Papageien. Die dünnen Membranen, aus welchen sie besteht, beginnen mithilfe von Luft zu schwingen, wodurch Töne entstehen. Die Vielfalt der Laute, die Papageien nachahmen können, ist auf dessen Zunge zurückzuführen, die sehr dick und kräftig ist.
Und warum sprechen Papageien überhaupt?
Papageien kommen in den verschiedensten Lebensräumen vor. Dazu gehören jedoch hauptsächlich tropische Regenwälder und alpine Bergwälder. Um in der Wildnis überleben zu können, muss ein Papagei in der Lage sein, Laute nachzuahmen, die er bei seinen Artgenossen hört. Diese Fähigkeit ist den Papageien evolutionsbedingt angeboren. Sie verfügen sozusagen über ein natürliches Talent der Nachahmung bzw. Stimmen-Imitation.
Lebt ein Papagei in Gefangenschaft, sind es die Menschen, nach welchen er sich richtet und die er zu imitieren beginnt. Papageien sprechen, indem sie Laute erlernen, die wir ihnen auf eine immer gleiche Weise vormachen. Wer denkt, ein Papagei würde auch verstehen, was er sagt, der liegt leider falsch. Den Tieren ist es nicht möglich, die Sprache in ihrer Bedeutung für uns Menschen zu entschlüsseln – darüber ist sich die Wissenschaft einig. Dies wird vor allem dadurch deutlich, dass ein Papagei neben gesprochenen Worten auch andere Geräusche, wie zum Beispiel das Quietschen einer Tür, zu imitieren lernt.
Kurz und knapp zusammengefasst
Mithilfe eines speziellen Organs, der Syrinx, können Papageien verschiedene Laute erzeugen. Dies tuen sie vor allem zum Selbstschutz, da ihnen die Evolution diese Fähigkeit bescherte. Im Kreise des Menschen lernen die Vögel auch unsere Sprache zu „sprechen“, wobei sie ihre Bedeutung keineswegs verstehen. Nichtsdestotrotz sorgt ein fluchender Papagei unabhängig davon sicherlich auch zukünftig für ausreichend Lacher beim Zoobesuch.