Hoch oben in den Bäumen findet man immer wieder kugelförmige Nester, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Bei diesen meist chaotischen Konstruktionen handelt es sich um Kobel – die Nester der Eichhörnchen. Sie sind das Zuhause und der Lebensmittelpunkt der flinken Baumbewohner. Doch warum und wofür errichten sie diese Bauten in schwindelerregender Höhe überhaupt? Finden wir es heraus.
Eichhörnchen bauen ihre Nester sehr hoch gelegen in den Astgabeln zwischen 6 und 15 Meter über der Erde. Jedes Tier hat mindestens zwei Kobel als Wohnsitz: ein Hauptnest und ein Nebennest. Meist sind es sogar einige mehr. Die Nebennester, oft auch „Schattennester“ genannt, sind für gewöhnlich etwas einfacher verarbeitet und werden in der Regel nur als Zufluchtsort in Gefahrensituationen und nicht zum Schlafen genutzt. Bei andauernder Bedrohung (wie zum Beispiel durch Fressfeinde) kann das Eichhörnchen seinen Hauptwohnsitz so bequem verlagern.
Wie sieht ein Kobel aus?
Ein fertiger Kobel ist kugelförmig und bietet mit einem äußeren Durchmesser von 50 cm ausreichend Platz für seine Bewohner, auch wenn der Innenbereich auf mit 20 Zentimetern Durchmesser bereits etwas kleiner ausfällt. Ein Kobel hat immer mindestens zwei Ausgänge. Auch dies geschieht vorsorglich für den Fall, dass sein Bewohner schnell flüchten muss.
Das Eichhörnchen baut seinen Kobel meist aus Zweigen, Nadeln, Blättern und Reisig. Der Innenbereich ist weich mit Gras, Federn und Moos ausgelegt, damit es sein Bewohner kuschelig warm hat und zusätzlich vor Nässe geschützt ist. Gerne werden verlassene Habicht-, oder Elsternester genutzt und für die eigenen Bedürfnisse umfunktioniert. Die Bauzeit eines Kobels beträgt etwa 3 bis 5 Tage.
So profitieren die Eichhörnchen vom Leben im Kobel
Der Kobel dient seinen tierischen Bewohnern nicht nur als reines Nest. Bei Attacken, wie sie beispielsweise durch Marder oder Greifvögel vorkommen, dient er gleichzeitig als sicherer Rückzugsort für das Eichhörnchen. Im Frühjahr wiederum wird er auf klassische Art und Weise genutzt. Zu dieser Jahreszeit werden die Jungtiere großgezogen. Im Winter hingegen schützt er die Baumhörnchen vor der Kälte.
Einen Großteil der Zeit leben Eichhörnchen alleine in ihrem Nest, nur in der Paarungszeit und wenn Nachwuchs unterwegs ist, lebt das Männchen mit im Kobel des Weibchens. Sind die Jungtiere erst einmal auf der Welt, so kümmert sich das Weibchen drei Monate lang um sie, ehe sie den Nachwuchs verlässt und in eines ihrer anderen Nester umzieht.
Zusammenfassung
Wir wissen jetzt die Antworten auf die Frage, warum Eichhörnchen in einem Kobel wohnen. Man könnte es viel folgt zusammenfassen: der Kobel ist ihr zu Hause und sie sind dort gut geschützt gegen Angreifer sowie andere äußere Einflüsse wie zum Beispiel wetterbedingte Kälte oder Nässe. Ähnlich dem Tierverhalten, wie wir es bei Vögeln beobachten, ziehen auch Eichhörnchen ihre Jungtiere im Nest, d.h. in ihren Kobeln groß.