Egal ob in Supermärkten, im Internet, in Zeitschriften oder im Bekanntenkreis: Vegetarismus, Veganismus und extremere Ernährungsweisen werden immer populärer. Es ist beinahe zu einem Trend geworden, dass immer mehr Menschen aktiv auf Fleisch verzichten. Die Meinung der Menschen geht dabei jedoch häufig auseinander – Ein Leben ohne Fleisch oder tierische Produkte? Niemals! Erfahre hier 10 Beweggründe, weshalb Menschen ihre Ernährung umstellen und auf Fleisch oder gar alle tierischen Produkte verzichten.
1. Ein Statement gegen Massentierhaltung & Co.
Am ältesten und meisten verbreitet ist der ethische Aspekt. Viele Menschen ertragen das Leiden der Tiere nicht, welches ihnen in Schlacht- und Zuchthöfen zugeführt wird. Immer öfter gelangen Bilder und Videos von solchen Einrichtungen an die Öffentlichkeit, was in vielen Fällen auf Verstörung und Ablehnung trifft. Die Industrie inszeniert die Produkte als etwas, das nicht mit lebendigen Lebewesen in Verbindung gebracht wird. Demzufolge vergessen dessen Konsumenten oftmals die Herkunft und Umstände, unter denen die Mahlzeit später verspeist werden kann. Um jedoch nicht für das Leid mitverantwortlich zu sein, verzichten viele Menschen auf Fleisch und tierische Produkte.
2. Auf Fleisch verzichten: Moral & Ernährung
Viele leben nach der Goldenen Regel der Ethik: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“. Demnach gilt die Tötung von Tieren, darüber hinaus noch für den Eigengenuss, als unmoralisch. Der Mensch unterscheidet sich biologisch gesehen nur wenig vom Tier, was dessen absichtliche Qual umso mehr in Frage stellt.
3. Religiöse Beweggründe
Mit der goldenen Regel der Ethik verbunden ist auch der religiöse Beweggrund. In Folge dessen ist einem großen Teil der Bevölkerung der Verzehr von Fleisch und einigen tierischen Produkten schlichtweg verboten und so müssen all jene wohl oder übel auf Fleisch verzichten. Das Entstehen eines negativen Karmas und der Grundsatz der Gewaltenlosigkeit spielen vor allem in buddhistischen Ländern eine große Rolle. Mit einem Anteil von etwa 40 % leben in Indien daher die weltweit meisten Vegetarier in einem Land. Das Prinzip der Nächstenliebe und das Gebot „Du sollst nicht töten.“ führen hingegen im Christentum zu einer Umorientierung.
Zwar werden im Islam Tiere für einige Rituale und Traditionen geopfert, so wird jedoch auch der Verzehr von Schweinefleisch ausdrücklich verboten. Das heißt aber nicht automatisch, dass zum Beispiel Menschen islamischen Glaubens aus Syrien direkt auch Vegetarier sind – immerhin ist der Verzehr des Fleisches anderer Tiere mit ihrem Glauben vereinbar. Im Judentum, Hinduismus und anderen Religionen gibt es ebenfalls einige Befürwortungen des Vegetarismus.
4. Dem Körper etwas Gutes tun
Für einige Menschen überwiegt der gesundheitliche Aspekt. Vegetarier und Veganer nehmen grundsätzlich mehr Vitamine auf, leben insgesamt gesünder und das Risiko auf Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Krebs kann gesenkt werden. Diese hängen bewiesenermaßen mit Fleischkonsum zusammen. Sicherlich können bei unzureichender Ernährung Mangelerscheinungen auftreten, so sind diese jedoch ebenfalls zu verzeichnen, wenn nicht auf Fleisch etc. verzichtet wird.
5. Fleischproduktion schadet der Umwelt
Umweltschutz und der Welthunger gehören zu den ökologischen und politischen Motiven für eine Ernährungsumstellung. Die für die Massentierhaltung benötigte Futtermittelproduktion ist meist gentechnisch verändert und belastet durch Pestizide die Umwelt. Es entstehen zudem ozonschädigende Stoffe, wodurch das Klima beeinflusst wird. Felder, die für die Futterversorgung der Nutztiere bewirtschaftet werden, könnten für die Ernährung der Menschen genutzt werden oder müssten gar nicht erst im Zuge der Abholzung des Regenwaldes entstehen. Demzufolge könnte dem Welthunger entgegengewirkt werden. Darüber hinaus wird zusätzlich mehr Fläche und mehr Wasser benötigt. Eine vegetarische oder vegane Ernährung trägt daher zum Umweltschutz bei.
6. Tierrechte schützen
Neben der Forderung, besonders Entwicklungsländer sollen sich selbst und nicht nur die Nutztiere ernähren, kämpfen viele Organisationen auch für mehr Tierrechte. Beispielsweise gilt das Recht auf körperliches und seelisches Wohlergehen bisher nur für den Menschen. Um ein Statement zu setzen, verzichten Tierschützer im Allgemeinen auf Fleisch und tierische Produkte. In dem Fall führen politische Argumente zu einer Ernährungsumstellung, welche eng mit anderen Aspekten verknüpft sind.
7. Allgemeine Abneigung
„Na, heute schon Schwein gehabt?“ – Vor allem Vegetarismus muss nicht immer tiefgreifende Gründe haben. Nicht jedem Menschen schmeckt Fleisch beziehungsweise nicht jeder verträgt es. Außerdem führen Fleischskandale bei dem ein oder anderen zu einer Überdenkung der Ernährung. Immerhin kann jeder selbst entscheiden was er isst, und was nicht.
8. Neugier und Experimentierfreude
Grundsätzlich trägt abwechslungsreiche Ernährung zu einer gesunden Lebensweise bei. Demnach gibt es viele Menschen, die einfach etwas Neues ausprobieren möchten. Ohne Fleisch oder andere tierische Produkte wird die Kreativität gefördert, da neue Gerichte zubereitet werden. Zwar ist der Verzicht nicht in allen Fällen dauerhaft, so wird jedoch einmal von dem Alltäglichen abgewichen. Um sich der vegetarischen Ernährungsweise zumindest einmal anzunähern, wäre ein erster Schritt, statt Wurst und Brot zum Beispiel mal einen Cesar Salad zum Abendbrot zu essen. Die Fleischmenge kann hier nach belieben gewählt und reduziert werden.
9. Vegetarismus als Modeerscheinung
Gewiss gibt es Menschen, die von einer Ernährungsumstellung nicht selbst überzeugt sind. In Zeiten moderner Medien wird ein immer größerer Einfluss, vor allem auf die Jugend, ausgeübt. Prominente Vegetarier, Veganer und Vertreter anderer Formen dienen als Vorbilder und können einiges bewirken. Oftmals tarnen sich Mitläufer als jene, die ihr Mitgefühl gegenüber den Tieren ausdrücken wollen. So ist es jedoch nicht selten, dass die Gewohnheit sie schon bald wieder Fleisch essen lässt.
10. Die Möglichkeit zur einfachen Umsetzung
Nicht überall ist es einfach, auf Fleisch verzichten zu können und dabei trotzdem gesund zu bleiben. Deswegen leben in Städten mehr Menschen, die ihre Ernährung umgestellt haben. Die Diversität der Läden und deren Sortimente ermöglicht eine vielfältige Auswahl. Andere Voraussetzungen haben im Gegenzug auch diejenigen, die einen eigenen Garten besitzen oder Zugang zu regionalen Produkten haben. So kann auch hier die Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen gewährleistet werden.